Aggressionsworkshop für (angehende) Trainer mit Küstenköter am 28. & 29. Juni 2025
Let's talk about Aggression!
Es gibt immer mehr Anfragen für Hunde mit Aggressionsproblematiken. Nicht nur in Hundeschulen, sondern auch in Pensionen, Hundesalons und bei Dogwalkern wird es immer mehr zum Alltag mit solchen Hunde zu achten.
Wie gehe ich als Trainer:in damit um?
Gibt es Rassen, die mehr Aggressionspotenzial mitbringen?
Was ist überhaupt Aggression?
Welche Aggressionsformen gibt es? Was löst sie aus?
Warum zeigen unsere Hunde Aggressionsverhalten?
Wie kann ich aggressives Verhalten erkennen?
Wann muss ich etwas gegen aggressives Verhalten machen und was kann ich dann tun?
Gemeinsam klären wir all diese Fragen mit euch und erarbeiten dann in Gruppen erste Trainingsschritte.
Die Anzahl der teilnehmenden Hunde ist begrenzt.
Dieser Workshop richtet sich an Hundetrainer:innen und alle, die es in naher Zukunft werden wollen.
Küstenköter
Getreu dem Motto „so nett wie möglich, so deutlich wie nötig!“ trainieren Niko und Melanie seit vielen Jahren Hunde und ihre Menschen im hohen Norden bei Küstenköter.
Hunde sind heute viel mehr als „nur“ der sprichwörtlich beste Freund des Menschen. Schon lange haben sie sich einen Platz als fester Sozialpartner an unserer Seite gesichert.
Die Vierbeiner sind für uns seelische Unterstützer, Spielkameraden, Partner im Sport und nicht zuletzt Ausdruck unserer eigenen Identität geworden.
Kein Wunder also, dass kaum ein Thema so emotional, hitzig und oft unter der Gürtellinie diskutiert wird, wie der „richtige“ Umgang mit dem Lebewesen Hund.
Wenn unser Hund problematisches Verhalten zeigt, sehen wir uns mit unzähligen Meinungen, Tipps und Ermahnungen konfrontiert. Und vieles von dem, was uns begegnet, behandelt vor allem all das, was wir nicht tun dürfen, sei es, weil es nicht zeitgemäß sei oder gar tierschutzrelevant.
Dem entsprechend bieten Hundeschulen heute vornehmlich Training mittels positiver Bestärkung an. Eine Vorgehensweise, die gut zu unserem Wunsch eines harmonischen Miteinanders mit unserem Hund passt, jedoch verschweigt, dass der Begriff „positiv“ in der Lerntheorie nichts mit „nett“ oder „schön“ zu tun hat.
Außerdem wird ausgeblendet, dass sich Hunde in vielen Bereichen selber belohnen und der Mensch seinem Hund viel gutes tut, ohne es eigentlich zu wollen.
Viele der Problemverhalten, mit denen ich mich konfrontiert sehe, wurden unbewusst durch die Hundebesitzer bestärkt – ganz ohne Leckerchen.
Es ist verrückt. Auf der einen Seite halten wir unsere Hunde für so intelligent, dass sie unsere innersten Stimmungen wahrnehmen, auf der anderen Seite halten wir sie für dermaßen blöd, dass wir glauben, wir müssten nur laut genug quietschen und genügend Futter in sie reinstopfen, damit sie tun, was wir sagen.
Hunde sind wesentlich komplexere Lebewesen, als dass man sie mit ein bisschen Konditionierung „umdrehen“ könnte.
Dabei verhält sich der Hund opportun, eine wichtige Voraussetzung dafür, dass er überhaupt domestiziert werden konnte.
Ein Verhalten, das für ihn von Vorteil ist, wird er häufiger und verstärkt zeigen. Das sind solche Verhalten, die wir belohnen, aber eben auch solche, in denen er sich seine Belohnung selber sichert.
Im Fokus steht dabei der Mensch. Denn er ist es, der in der ganzen Diskussion vergessen wird.
Niemand kauft sich einen Hund, um ein Problem zu bekommen. Aussagen wie „Der Hund hat keine Bindung“ sind meiner Meinung nach nicht nur fachlich falsch, sondern vor allem verletzend und beleidigend.
Wenn der Hund problematisches Verhalten zeigt, ist das für den Menschen mit Ängsten, Sorgen und Selbstzweifeln verbunden. Dem entsprechend hat er ein Anrecht darauf, dass seine individuelle Situation im Training Berücksichtigung findet.
- Der Mensch hat ein Recht darauf, mit Respekt und Empathie empfangen zu werden.
- Der Mensch hat ein Recht darauf, dass seine Fragen und Zweifel ernstgenommen und beantwortet werden.
- Der Mensch hat ein Recht darauf, dass das Training in seine individuelle Lebensrealität passt.
- Der Mensch hat ein Recht darauf, dass eine Verhaltensänderung beim Hund eintritt.
Wenn es dem Menschen gelingt, sich als glaubhafte Person darzustellen, wird der Hund ihn als Persönlichkeit auch ernst nehmen. Gleichzeitig muss der glaubhafte Mensch seine Aussagen nicht durch Körperlichkeiten unter Beweis stellen.
In meiner Beratung geht es nicht darum, Techniken zu vermitteln. Deshalb verzichte ich im Normalfall auch auf Hilfsmittel. Vielmehr helfe ich dem Menschen, handlungsfähig und glaubhaft zu werden – das betrifft das Belohnen des Hundes genau wie die Unterbrechung eines Verhaltens.
Während wir Menschen in unseren Leben nach Selbstverwirklichung und individueller Freiheit streben, ziehen unsere Hunde es vor, sich in sozialen Gruppen zu organisieren. Und auch, wenn es uns widerstrebt, Hunde haben keine Probleme damit, sich in einer Struktur einzuordnen.
Der Hund hat ein Recht darauf, seinem Wesen und seiner Art entsprechend leben zu können. Hierzu gehört ein Mensch mit einer starken Persönlichkeit, an dem sich der Hund orientieren kann und der ihm als Anker dient.
Niko Stoppel
Moin,
mein Name ist Niko. Ich habe 18 Jahre hauptberuflich mit Hunden im Tierheim in Lübeck gearbeitet und habe die herkömmliche Einzelhaltung der Hunde dort zu einer modernen und artgerechten Gruppenhaltung umgewandelt. Seitdem liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit in der Resozialisierung von sozial auffälligen Hunden aus ganz Deutschland, sowie der Beratung von Menschen, die das Glück haben, ihr Leben mit einem solchen Hund zu teilen. Außerdem leite ich, mit Melanie zusammen, die einzige Raufergruppe im Umkreis. Ich bin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein zertifizierter Hundetrainer und Verhaltensberater. Meine Ausbildung habe ich bei CANIS absolviert..
Mein Herz gehört vor allem den kantigen Typen unter den Hunden. Selber lebe ich mit acht eigenen Spezialisten zusammen.
Ich versuche den Hund immer als Hund zu sehen, genauso wie Ihr auch alle Menschen seid. Es gibt keine Problemhunde, sondern nur Hunde mit Problemen und Probleme sind zum Lösen da.
Melanie Stoppel
Moin,
ich bin Melanie. Ich habe mehrere Jahre ehrenamtlich im Tierheim Lübeck mit Hunden unterschiedlichster Art und verschiedenen anspruchsvollen Eigenheiten zusammen gearbeitet. Nach einer wahren Hundeschul-Odyssee mit meinem Schäferhund Jack, stellte ich fest, dass ich nicht alleine bin mit einem Hund, mit dem man sich kaum auf die Straße trauen konnte. So kenne ich alle Seiten des Hundetrainings, sowohl die des verzweifelten Halters eines Hundes mit speziellen Begabungen, als auch die des Kunden der endlich feststellen darf, dass sein Hund doch einfach nur ein toller Kerl ist. Seit 2016 bin ich durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin. Meine Ausbildung habe ich bei CANIS absolviert. Seitdem liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit in der Resozialisierung von sozial auffälligen Hunden aus ganz Deutschland, sowie der Einzelbetreuung und -beratung von Menschen, die mit einem solchen Hund zusammenleben. Außerdem leite ich, mit Niko zusammen, die einzige Raufergruppe im Umkreis.
Rahmenbedingungen
- Ort: Landkreis Altötting, SV Burgkirchen am Ortsausgang Emmerting
- 28.-29. Juni 2025
- ca. 10.00 – 17.00 Uhr
- 350 €
- Du solltest Trainer:in sein oder dich zumindest auf dem Weg dahin befinden
- Es dürfen gerne auch Tierheim- oder Kundenhunde mitgebracht werden
Wichtige Info
- Nach Rechnungserhalt habt ihr ein Zahlungsziel von 14 Tagen. Sollte der Betrag nicht binnen dieser Frist überwiesen werden, wird euer Platz wieder freigegeben.
- Wenn ihr zu zweit mit einem Hund kommen wollt, muss für die zweite Person auch ein Platz zusätzlich gebucht werden!
- Bei diesem Workshop gibt es keine Unterscheidung zwischen aktiv und passiv. Wenn du deine(n) Hund/Hunde einschätzen lassen möchtest, beschreibe uns bei der Anmeldung bitte gleich eure Thematik. Nico und Melanie wählen dann aus, mit welchen Hunden beim Workshop gearbeitet wird.
- Es handelt sich hier um einen Workshop. Es werden also ALLE in die Arbeit mit den Hunden einbezogen.